Vor der „Großen Konjunktion“, der Konjunktion von Jupiter und Saturn im Wassermann am 21. Dezember 2020, findet am Montag Nachmittag, den 14. Dezember, eine Totale Sonnenfinsternis in Schütze zum Neumond statt. Eine Sonnenfinsternis ist ein Neumond, das Zusammentreffen von Sonne und Mond, wobei der Mond die Sonne verfinstert. Die Große Konjunktion wirft zur Finsternis ihre Schatten voraus.
Die Finsternis in Konjunktion zu Merkur und Quadrat Neptun
Zentrales Thema dieser Finsternis ist die Verwirrung, Mißverständnisse, das Gefühl, sich nicht klar ausdrücken zu können. Merkur steht direkt in Konjunktion zur Finsternis, aber ebenfalls im Quadrat zu Neptun. Neptun sorgt einerseits für verfeinerte Wahrnehmung und dünnere Häute, für kreative Ideen, aber eben auch für die Verwirrung. Mars lässt uns mit den Hufen scharren, wir wollen etwas tun für unsere Ziele (Mars im Trigon Finsternis in Schütze), sind verwirrt, und überhaupt ist es noch nicht die Zeit dafür. Also können wir den Aktionismus sein lassen und uns Zeit nehmen, hinzuspüren. Denn diese Finsternis fordert uns dazu auf, unseren Ahnungen, unseren Gefühlen und unserem Gespür zu folgen.
Totale Sonnenfinsternis – das Gefühl spielt die Hauptrolle
Mit einem Krebs-Aszendenten geht es um das Gefühl. Krebs wird vom Mond regiert, damit zeigt er mit dem Finger direkt auf die Sonnenfinsternis.
Eine Sonnenfinsternis verfinstert die Sonne, die Ratio, die klare Sicht, die Einsicht auch, und der Mond steht davor, unser Gefühl verfinstert das Denken, die klare Sicht.
Das heißt übertragen, wir fühlen nur noch. Kein klarer Gedanke zu fassen. Deshalb sind wir verwirrt und das Quadrat zu Neptun verstärkt diesen Zustand noch. Der Merkur (unser Denken, unser Verstand) steht so nahe an der Finsternis dran, dass er sowieso schon ein Sprachrohr für die Eindrücke von Sonne und Mond ist. Er ist nicht unabhängig, hat keine (objektive) Distanz, so wie mit einer größeren Distanz zu den beiden. Also Hilfe für ein klares Sortieren ist von seiner Seite nicht zu erwarten. Ich könnte auch sagen: das, was Menschen die nächsten Tage sagen, ist vermutlich recht subjektiv geprägt.
Die „Große Konjunktion“ von Jupiter und Saturn
Zur Finsternisstehen Jupiter und Saturn beide ganz am Ende von Steinbock, denn sie gehen am 17.Dezember (Saturn) und am 19. Dezember (Jupiter) in den Wassermann, um sich dort zur Großen Konjunktion zu treffen. Sehen wir uns die Bewegungen in dieser Woche an, dann sehen wir eine Veränderung der Energie.
- 15. Dezember – Venus geht in den Schützen – Ausrichtung auf das Licht, weniger leidenschaftlich wie im Skorpion
- 17. Dezember – Saturn wechselt in den Wassermann
- 19. Dezember – Jupiter macht es Saturn nach und geht auch in den Wassermann
- 20. Dezember – Merkur geht in den Steinbock (weg vom offenen und großzügigen Geben im Schützen hin zum rationaleren, kalkulierenden und kühlen Steinbock-Blick
- 21. Dezember – Große Konjunktion von Jupiter und Saturn im Wassermann (da gibt es die nächsten Tage einen separaten Artikel drüber)
Die Totale Sonnenfinsternis in Schütze ist also ein Abschied, ein Beenden, ein Vollenden vielleicht sogar auf vielen Ebenen. Die Energie wechselt in dieser Woche deutlich.
Intensive Gefühle
Aber, wie gesagt, keine klare Einordnung, und schwierige Kommunikation zu dieser totalen Sonnenfinsternis in Schütze. Das beste ist, sich darauf einzustellen, gut für sich vorzusorgen, und in eine Haltung der Neugier zu gehen. Mal sehen, was ich fühle, was sich an diesem Tag deutlich zeigt.
Wo ist die Hutschnur kurz davor zu reißen (Achtung, nach wie vor Mars Quadrat Pluto!), wo fühle ich mich mißverstanden (Achtung: Merkur Quadrat Neptun = Mißverständnisse inbegriffen), wo ermüden mich Strukturen, oder welche Dinge habe ich schon lange oder immer wieder getan, die ich einfach so nicht mehr will?
An diesem Tag können wir nur mit dem Gefühl gehen, eine Einordnung, Gespräche darüber, eine Auswertung, was das für uns bedeutet, was wir da alles gefühlt haben, ist erst in den Tagen danach möglich. Vielleicht fühlen wir auch nur ganz klar Trauer oder Bedauern. Vielleicht spüren wir den Abschied einfach intensiv.
Dankbarkeit und Revue passieren lassen
Eine Möglichkeit, mit dieser Finsternis, diesem Ende einer Periode des Lebens umzugehen, ist Dankbarkeit. Vielleicht auch einfach erst einmal Nachspüren, Nachdenken, Sammeln, was du im letzten Jahr, in den letzten 20 Jahren erlebt hast. Wofür bist du dankbar, was waren wichtige Schritte in deinem Leben, wichtige Erlebnisse, wo fühlst du dich beschenkt, was hast du vollendet? Nimm Abschied, auch schon für dieses Jahr, denn es ist kurz vor Jahreswechsel.
Welche Häuser, welcher Lebensbereich ist betroffen in deinem Horoskop?
Dabei ist zu bedenken, je nachdem, auf welcher Häuserachse in deinem Horoskop die Finsternisse stattfinden (roter Kreis in der Horoskopzeichnung unten), durch welche Lebensbereiche und Häuser eure Mondknoten gerade laufen, das sind die Lebensbereiche, in denen ihr vermutlich ein altes Kapitel beendet und ein neues aufschlagt. Nicht unbedingt sofort, aber auch das ist unter Finsternissen möglich. Und diese Veränderungen müssen nicht mit Müdigkeit gekoppelt sein, es kann einfach sein, dass sich Gelegenheiten und Chancen ergeben, dass ein alter Weg wieder aufgenommen wird, der aber in eine ganz andere Richtung führt.
Ein Beispiel für die Wirkung von Finsternissen im persönlichen Horoskop
Eine Frau mit den Mondknoten vom 9. ins 3. Haus (vom Schützen in die Zwillinge), die nach kurzer Selbstständigkeit als Übersetzerin anschließend neun Jahre angestellt im Marketing gearbeitet hat, trifft eine Bekannte, die ihr ein Buch zur Übersetzung anbietet. Sie weiß, die Übersetzerin kennt sich mit dem Thema sehr gut aus. Da diese gerade in Kurzarbeit ist, unzufrieden mit ihrem Job, nimmt sie den Auftrag an. Und kaum hat sie begonnen, stellt sie fest, wie viel Spaß ihr das macht, fragt sich, warum sie das jemals an den Nagel gehängt hat und bekommt sogar noch eine zweite Anfrage. Durch ihre Tätigkeit im Marketing hat sie Wissen erworben, was ihre Ängste bezüglich einer Selbstständigkeit vermindert. Und jetzt gehen „plötzlich“ und „zufällig“ Türen auf.
Das Horoskop zur Sonnenfinsternis
Wie ihr in der Horoskopzeichnung an den blauen Quadraten sehen könnt, stehen Jupiter und Saturn zur Finsternis auf 28°56′ (Jupiter) und Saturn auf 29°43′ Steinbock. Also kurz vor dem Übertritt in den Wassermann, von der Erde in die Luft und auch raus aus der Konjunktion mit Pluto (zu sehen auf der Zeichnung). Erst dann ist die Pluto-Saturn-Konjunktion beendet, wenn Saturn den Steinbock endgültig verlassen haben.
Der Zyklus von Jupiter und Saturn dauert 20 Jahre. Das letzte Mal trafen sich die beiden im Stier im Jahre 2000. Das heißt, es geht mit der kommenden Konjunktion nicht nur um den Anfang eines Zyklus, sondern erst einmal auch um das Ende eines alten.
Am Ende eines Zyklus fühlen wir uns müde, wir machen das schon so lange, und so langsam mögen wir nicht mehr. Es ist nicht nur langweilig, sondern die Grenzen dessen, was wir im letzten Zyklus aufgebaut haben, sind deutlich zu erkennen. Die Fehler im System werden offenkundig, aber ein neues Herangehen, neue Lösungen, neue Wege sind erst dann in Sicht, wenn, ja, wenn die neue Konjunktion endlich stattgefunden hat.
Und nach dieser Konjunktion zur Wintersonnenwende am 21. Dezember werden wir langsam Licht am Ende des Tunnels sehen. Vielleicht tun sich dann neue Türen auf, mit denen wir gar nicht gerechnet haben, die wir jetzt an dieser Stelle in der Zeit noch nicht sehen können.
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