Sonnenfinsternis im Widder mit Konjunktion Chiron

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Die Sonnenfinsternis im Widder steht am Montag, am 08. April an und sie findet exakt in Konjunktion mit Chiron statt. Das Thema Chiron und damit unsere Verletzlichkeit lässt uns nicht los, wie schon in mehreren Beiträgen der letzten Zeit beschrieben.

Diese Sonnenfinsternis ist die zweite und letzte in diesem Frühjahr, nach der Mondfinsternis in Waage vor zwei Wochen. Mehr über Finsternisse findest du im Astrowiki.

Die Gefühle werden deutlich

Während eine Mondfinsternis unsere Gefühle (Mond) verfinstert und und damit einen klaren Blick (Sonne) auf eine Situation, auf unser Leben ermöglicht, können wir bei einer Sonnenfinsternis nicht klar sehen. Wir stecken dann in den Gefühlen, und müssen uns auf diese einlassen. Das kann sich so anfühlen, als würden wir von unseren Gefühlen überschwemmt. Das dürfte bereits am Wochenende spürbar sein.

Das ist auch der Grund, warum wir mit grundlegenden Entscheidungen in einer Finsternisperiode (dieses Mal im Frühjahr bis 08. April) vorsichtig sein sollten. Lass dir nach den Finsternissen ein bis zwei Wochen Zeit, bis du das, was dir bewusst geworden ist, verarbeitet hast.

Jetzt geht es um das, was wir tun wollen!

Ein Neumond und eine Sonnenfinsternis in Widder stehen für einen Neubeginn in dem Lebensbereich, in dem Haus deines Geburtshoroskops, in welches sie fällt. Du kannst dort einen wirklichen Neuanfang starten, nachdem du mit Mondfinsternis in Waage Altes losgelassen hast, sprich: die Anpassung an andere, dein Harmoniebedürfnis und dein dich-hintenan-stellen. Das habe ich bereits im Oktober 2023 zu den damaligen Finsternissen in Waage und Widder beschrieben und im Beitrag zu den Finsternissen 2024.

Eine verfinsterte Sonne steht in der Astrologie seit jeher als Symbol für den Herrscher eines Landes, der erkrankte, starb und somit abgelöst werden würde und musste.

Losstürmen und Aktionismus

Die Nebenwirkung, die eine geballte Ladung Widder mit sich bringt, ist der Aktionismus, die Suche nach einem Adrenalinkick, nach Action, nach endlich loslegen, und wenn es nur die Radtour oder ein Marathon ist. Ohne wirklich in Verbindung mit uns selbst zu stehen.

Was von der Frustration mit dem rückläufigen Merkur in Widder gefördert werden könnte, endlich einmal richtig austoben!

Das heißt, wir könnten auch versuchen, den Spannungen, die wir spüren, davon zu laufen, sie in (wilden) Aktionismus umzusetzen, statt ihnen nachzuspüren.

Jeep im Offroadrennen auf einem Acker - Adrenalinkick bei Sonnenfinsternis im Widder
Adrenalinkick mit Sonnenfinsternis im Widder – Bild von Artur Pawlak auf Pixabay

Es ist gut, sich mit der Erde zu verbinden, Gartenarbeit zu machen, zu tanzen, dich zwar zu bewegen, aber gleichzeitig wirklich mit dir verbunden zu sein. Frustration und vielleicht Wut wahrzunehmen und dich durch sie hindurch zu arbeiten. Oder jemandem klare Grenzen zu setzen.

Die Sonnenfinsternis im Widder mit Konjunktion Chiron

Die Sonnenfinsternis findet in Widder statt, zu Neumond, das heißt, ein Same für das Neue, für neue Möglichkeiten, ein neues Herangehen, die Zukunft, wird hier gelegt. Und wir sind gefordert, dabei die Gaben, die unsere Verletzlichkeit uns geschenkt hat, mit einzubeziehen. Uns darauf einzulassen, mit unserer Verletzlichkeit zu arbeiten, statt sie außen vor zu lassen.

dunkler Boden und Hintergrund, ein Sämling mit zwei Blättern - Sonnenfinsternis im Widder, Neuanfänge
Die Saat geht auf im Widder – Bild von shadi6454 auf Pixabay

Chiron kann mehrere Bedeutungen haben

Neben der Verletzlichkeit, die er thematisiert, kann er ebenso für Blockaden stehen, die uns immer wieder behindern oder aber für Grenzen, die mit einem Erdenleben einhergehen. Das heißt, dieser Neubeginn fordert uns heraus, nicht einfach loszustürmen, sondern eine oder mehrere dieser Dinge mit einzubeziehen. Aber eines nach dem anderen.

Verletzlichkeit und Wunden unseres Lebens

Unsere Verletzlichkeit, unsere Wunden, können wir nicht alle bearbeiten, auflösen, heilen, sondern manche Wunden müssen wir akzeptieren. Das sind die sensiblen Anteile, die von Chiron symbolisiert werden.

Sie sind Teil unseres Lebens, machen uns aus und haben Gaben mitgebracht, die für andere hilfreich sein können. Mein liebstes Beispiel ist der Drogensüchtige, der clean geworden ist und jetzt mit Kindern arbeitet, um ihnen zu helfen, Alternativen zu finden. Ohne die Wunde der Sucht wäre dieser Mensch nicht dazu in der Lage.

Das heißt, ausgerechnet das, woran wir so schwer tragen, womit wir so sehr gekämpft haben, wo wir uns fast zu viel Mühe gegeben haben, was uns als der Nachteil und das Hindernis unseres Lebens erscheint, das ist das Wesentliche.

Frau läuft mit Krücke auf einem Steg über einem See - Chiron Konjunktion
Manche Begrenzungen müssen wir akzeptieren – Bild von Karolina Grabowska auf Pixabay

Damit können wir andere unterstützen, mit unseren Erfahrungen, mit unserem Wissen, was aus der tiefsten persönlichen Auseinandersetzung gewachsen ist. Und das interessante ist: uns selbst ist meistens nicht bewusst, wie viel wir damit anderen helfen. Das ist nicht das Talent, auf das wir stolz sind, was wir in den Sozialen Medien posten, aber es ist das, warum Menschen uns folgen, uns schätzen und uns um Rat fragen.

Die andere Seite ist die Frage, wie wir mit uns selbst umgehen.

Verurteilen wir uns immer wieder aufs Schärfste, sind wir hart zu uns selbst, während wir allen anderen vergeben? Ist die innere Kritikerin unsere ständige Begleiterin? Sind wir in der Lage nett zu uns zu sein, vielleicht sogar Sanftheit zu entwickeln?

Denken wir, nur mit Kampf und Konkurrenzdenken kommen wir zum Ziel, fühlen uns aber nicht in der Lage dazu? Gerade mit Chiron ist es interessant, einmal unsere Grundvoraussetzungen für einen Erfolg unter die Lupe zu nehmen. Oder warum wir glauben, wir bräuchten nichts neues mehr anzufangen, denn wir müssten ja (frei wählbar). Vielleicht sind das einfach Überzeugungen, die wir von unserer Familie mitgenommen haben. Womit wir bei den Blockaden angekommen sind.

Blockaden auf dem Weg ins Neue

Chiron kann sich ebenfalls zeigen als Hindernis, als etwas, was dem Neubeginn, der Verfolgung eigener Ziele im Wege steht.

Du kannst diese Zeit also nutzen, um hinzusehen, was dich behindert, was dir im Weg steht. Ist es Angst, andere vor den Kopf zu stoßen, wenn du deine Ziele verfolgst, Angst zu aggressiv zu erscheinen? Oder merkst du, dass du niemand dich unterstützt, dass du es tatsächlich alleine tun musst? Und dann kommt vielleicht die Angst auf, andere zu verlieren. Schreib Tagebuch, folge diesen Gefühlen nach innen, geh damit spazieren, erforsche sie.

Die Grenzen im Leben

Dies können einfach körperliche Grenzen sein, bedingt durch Alter oder Krankheit. Bedingt durch die Ressourcen unserer Familie, bedingt durch unsere Talente oder das, was wir nicht können. Diese Grenzen wollen und müssen akzeptiert werden, und damit Frieden zu schließen kann dein Leben wirklich bereichern.

Blick von oben auf Burg Katz am Rhein, Burg thront oben über dem Rhein - Grenzen mit Konjunktion Chiron
Flüsse sind natürliche Grenzen – Bild von Gert Spießhofer auf Pixabay

Schmerzhaft wird es dann, wenn wir ein Ziel, eine Vorstellung, als Voraussetzung für Glück und Freude im Leben sehen. Nur wenn ich Geld, Erfolg, 1 Million Follower auf Instagram, einen Ehemann oder eine Ehefrau habe, nur dann kann ich glücklich werden.

Wenn diese Dinge aber nicht in deinem Leben sind, hast du dir sicherlich sehr oft die Frage gestellt, was dich daran hindert.

Dazu eine kleine Übung: Das Herz befragen

Wenn wir etwas unbedingt wollen, verkrampfen wir. Wir werden biestig, fragen uns, warum andere, warum nicht wir. Und das Herz hat dann nichts mehr zu melden.

Der Sinn der Übung ist, deinem Herzen die Frage zu stellen, was, wenn es niemals geschieht. Denn tendenziell antwortet erst einmal der Kopf. Wenn du es in das Herz hinein fragst, bekommst du interessante Antworten.

Du kannst diese Übung natürlich ebenso für andere Fragen nutzen!

Menschen mit Meditationserfahrung können die Frage in der Meditation stellen, sie ins Herz sinken lassen. Nicht nur einmal, sondern immer wieder in der Meditation, und höre, was dein Herz dazu zu sagen hat. Vielleicht meldet es sich nicht mit klaren Worten, sondern mit einem Gefühl. Wenn es leise ist, dann erkunde es tiefer. Lass dem Gefühl Raum, sich zu entfalten.

Diejenigen, die gern schreibend die Dinge erkunden, können mit einer anderen Technik arbeiten.

Du stellst die Frage über drei Minuten (oder länger) immer wieder und schreibst die Antworten sofort und ohne Zensur auf. Das Schreiben ist ein wichtiger Teil der Übung! So dass du am Ende eine Liste hast mit vielen Antworten. Dabei werden die ersten vermutlich deine Gedanken widerspiegeln, während die späteren überraschen können.

Es kann sein, dass dieses Ziel, diese Idee, dem Herzen fremd ist und völlig unwichtig.

Es kann sein, dass dem Herzen einfach die Freude am Tun fehlt, die Lieben zu den Dingen. Es kann sein, dass du die Vorstellung hast, nur mit Geld, Ehe, Erfolg bist du in der Lage, neue Länder zu erkunden. Also geht es nicht um dieses Ziel, was du so verbissen verfolgst, sondern um ein ganz anderes.

Die Antwort könnte lauten: das Ziel ist zwar wichtig für mich, aber mein Leben ist nicht davon abhängig. Du könntest auch ohne glücklich sein. Und mit dieser Einstellung kannst du dich auf leichte Art und Weise durchs Leben bewegen.

Ein wirklicher Neuanfang!

Vielleicht, und da kommt jetzt wieder der Neuanfang, die Sonnenfinsternis mit ihrer alten Bedeutung ins Spiel: vielleicht ist es Zeit, ein wirklich neues Kapitel aufzuschlagen, eine ganz neue Ausrichtung dein Leben regieren zu lassen. Etwas, wovon du schon lange heimlich geträumt hast?

Und das muss sich nicht einmal in großen Veränderungen im Außen niederschlagen, sondern kann einfach eine neue Einstellung sein.

Denn nicht nur Herrscher sind sterblich, sondern auch unsere Ideen und Vorstellungen.

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