Diese zwei Finsternisse sind eine Sonnenfinsternis in Waage am 14. Oktober und eine Mondfinsternis in Stier am 28. Oktober. Damit wird sowohl die Achse Widder-Waage, die Beziehungsachse, angesprochen, als auch letztmalig für neun Jahre die Besitzachse Stier-Skorpion.
Auf Grund einer unglückseligen Verkettung von Umständen habe ich den Artikel nicht gepostet, das hole ich jetzt mit Verspätung nach, denn Finsternisse wirken ja nicht nur für vier Wochen wie ein Neumond, sondern ungefähr ein halbes Jahr!
Aber wie wirken Finsternisse?
Finsternisse, auch Eklipsen genannt, dienen dazu, uns neue Türen zu öffnen und alte zu schließen, sie sorgen für frischen Wind in dem Haus, in dem Lebensbereich, in dem sie stattfinden. Alle 9 Jahre finden sie dort statt und starten einen neuen Zyklus.
Ein Beispiel für die Wirkung von Finsternissen
Eines Abends komme ich nach Hause, sehe mich um und denke, ich kann es einfach nicht mehr sehen! Damals, vor 9 Jahren, alles wunderschön eingerichtet, viele Jahre dort wohlgefühlt, es war einfach mein Zuhause. Zwischendurch das eine oder andere renoviert, Bad und Küche gestrichen, dem Flur ein neue Lampe verpasst. Es war immer das Gefühl, das ist meines!
Aber heute ist es anders, es gefällt mir nicht mehr, löst nicht mehr dieses wohlige Gefühl aus. Ganz plötzlich. Mir fallen die Fotos auf, viele hängen einfach aus Gewohnheit dort, aber diese Zeiten scheinen vorbei zu sein. Die Tapete mag ich auch nicht mehr. Und das Sofa, die Farbe. Ich will was anderes!
Außerdem habe ich gerade jemanden kennen gelernt, der gut und gerne handwerkliche Dinge macht und gestalten kann.
Angst vor Veränderung ist unnötig
Dieses Gefühl, dass sich etwas überlebt hat, dass es nicht mehr passt, nicht mehr stimmig ist. Oft ganz plötzlich, manchmal kommt es auf leisen Pfoten. Aber bei dem Alten zu bleiben, nur, weil es das Alte und Gewohnte ist, hilft nicht dabei, lebendig zu bleiben.
Eklipsen oder Finsternisse können, insbesondere, wenn sie Planeten oder wichtige Punkte wie Achsen (Aszendent, MC) im persönlichen Horoskop berühren, wichtige Wendepunkte im Leben markieren.
Um in unserer Geschichte zu bleiben, dann reicht es nicht mehr, die Wohnung zu renovieren, sondern die Person merkt vielleicht, dass sie nicht mehr allein leben will, nicht mehr in der Stadt, vielleicht lieber auf dem Land oder am Stadtrand. Gleichzeitig kommt nicht nur das Gefühl auf, ich will es anders, sondern es bieten sich auch Gelegenheiten. Neue Menschen, neue Ideen, Angebote. Dann liegt es an uns, diese Möglichkeiten auch zu nutzen.
Und ja, Wendepunkte können auch das Ende einer Beziehung bedeuten, genauso aber den Beginn einer neuen Verbindung. Oder die alte Beziehung durchläuft eine tiefgreifende Wandlung. Ebenso ist das Ende des Berufslebens der Beginn des Rentnerdaseins. Oder ihr könnt euch durchringen, eine ganz neue Karriere, vielleicht in eurem Traumberuf zu beginnen.
Wer sich für die Astronomie einer Sonnen- oder Mondfinsternis interessiert, wird bei Wikipedia fündig.
Finsternisse und die Mondknoten
Finsternisse finden jedes Jahr in der Zeit statt, in der die Sonne in den Zeichen steht, in denen sich auch die Mondknoten befinden. Zur Zeit ist der obere Mondknoten, der Drachenkopf, in Widder, der Drachenschwanz befindet sich in Waage, direkt gegenüber.
Die Themen dieser Konstellation, von Waage zu Widder, umfasst die Frage nach der Anpassung an Menschen, Umstände, an Regeln und Gebräuche. Wir haben uns daran gewöhnt, Dinge wie die Partner:in zu machen, sind vielleicht eher mitgelaufen oder haben gedacht, es muss halt sein. Das ist der untere Mondknoten in der Waage, der Drachenschwanz.
Der Drachenkopf, der obere Mondknoten steht in Widder und damit für „ich mache es auf meine Art und Weise!“. Zur Not gehe ich alleine los, und gehe das Risiko ein, dass es allein nicht so viel Spaß macht, aber ich habe es für mich getan!
Mit den Mondknoten in diesen Zeichen sind wir gefragt, unseren eigenen Wünschen und Vorstellungen wieder mehr Beachtung zu schenken, unsere Anpassung in Frage zu stellen. Haben wir uns aus Bequemlichkeit angepasst, um des lieben Friedens willen oder einfach, weil wir Angst hatten, Dinge alleine zu tun? Hier brauchen wir Mut, um aus dem Trott auszubrechen. Um etwas zu wagen. Und die Belohnung ist das Gefühl, ich habe etwas geschafft. Ein Gefühl von Stärke, von neuem Lebensmut.
Ein neues Miteinander muss verhandelt werden
Aber die Waage, das Miteinander verschwindet nicht einfach. Das wollen wir ja meistens auch nicht!
Wenn die Sonnenfinsternis in Waage in dein 11. Haus fällt, dann steht auf der einen Seite das Thema Gruppen und Freundschaften, Zusammenschlüsse, aber auf der anderen Seite ist es der Widder, der im 5. Haus des kreativen Ausdrucks, der Kinder und des Spielens angesprochen wird. Dann lautet dein Thema: wie sehr hast du dich Gruppen oder Zusammenschlüssen angeschlossen, dich aufgegeben oder bist mitgelaufen – und was möchtest du wieder einmal tun? Malen, schreiben, einfach einen Spieleabend machen?
In welchem Lebensbereich spürt ihr eine Veränderung, ein Unwohlsein, ein Gefühl von zu viel oder zu wenig?
Ohne allzu sehr in die einzelnen Zeichen und Häuser einzusteigen, möchte ich dich einladen, diesem Gefühl nachzuspüren. Wo sehnst du dich nach Veränderung, wo steht ein Tapetenwechsel an? Und den Mut aufzubringen, es dir selbst einzugestehen, bevor du damit nicht draußen gehst.
Die Mondknoten in Widder und Waage im eigenen Horoskop finden
Wenn du die Mondknoten im Transit in deinem Horoskop finden möchtest, hier ist ein Bild zur Vereinfachung, damit du besser suchen kannst.
Die astrologische Deutung der Finsternisse Oktober 2023
Im Frühjahr gab es zwei Eklipsen im April und Mai, jetzt im Herbst finden zwei Finsternisse im Oktober statt. Die erste ist eine Sonnenfinsternis zum Neumond in Waage, die zweite eine Mondfinsternis zum Vollmond in Stier (diese findet noch auf der alten Achse statt, Stier-Skorpion, und schließt diesen Themenbereich damit ab).
Bis 17. Juli 2023 liefen die Mondknoten noch durch die Achse Stier-Skorpion. Die letzte Eklipse auf der Achse Stier-Skorpion erleben wir am 28. Oktober 2023, diese bildet den Abschluss des Themas.
Die erste Eklipse ist eine ringförmige Sonnenfinsternis am 14. Oktober
Das heißt, astrologisch gesprochen, sie ist ein Neumond, der um 19:59 Uhr (MESZ) exakt wird. Sonne und Mond befinden sich dann auf 21° Waage, in Konjunktion zum unteren Mondknoten, zum Drachenschwanz (auf 24° Waage) und zu Merkur (auf 17° Waage). Eine Opposition zu Chiron (auf 17° Widder) kommt dazu und der stationäre Pluto bildet von 27° Steinbock aus ein Quadrat zur Mondknotenachse. Der Aszendent befindet sich im Zwilling, was Merkur und das 6. Haus in dem Horoskop betont.
Neubeginn in Partnerschaften jeglicher Art
Ein Neumond in der Waage spricht vom Neubeginn in den Bereichen Partnerschaft, Freundschaften oder auch Geschäftsbeziehungen. Wie sieht es mit dem Thema Schönheit und Kunst aus? Auch das gehört zur Waage. Da diese Eklipse in Konjunktion zum unteren Mondknoten steht, zeigt sie uns, wo wir uns zu sehr angepasst haben. Wo wir bequem geworden sind, wo wir nicht mehr unserem Weg folgen. Es heißt, nicht mehr auf die Freundin warten, mit der wir immer ausgehen, sondern etwas ganz eigenes machen oder die andere Party besuchen.
Pluto, der uns gerne unter Druck setzt, uns zu wandeln, ist diese Woche stationär und bereits am Mittwoch wieder direktläufig geworden, setzt uns über ein Quadrat unter Druck. Es hat etwas von „nicht drumherum kommen“, dieses Quadrat zur Eklipse in Waage.
Merkur in Konjunktion zur Finsternis
Damit sind wir in der Lage, die Situation zu erkennen und vielleicht sogar zu benennen. Vielleicht tun wir das erst einmal für uns selbst, in Form von Tagebuch oder einem Brief, den wir nicht absenden müssen. Wenn ihr eure Situation betrachtet, die Gefühle anseht, dann versucht auch, klar zu erkennen, ob und wie viel Verletzung hineinspielt. Ist es eine Verletzung durch die gegenwärtige Situation oder Person, oder ist es eine alte Verletzung, die lediglich aktiviert wurde (Chiron in Opposition zu Merkur und der Finsternis).
Ein Ansprechen kann sich anfühlen, als würden wir uns sehr verletzlich machen, oder es kostet uns viel Kraft, denn es kann ungewohnt sein (Merkur und Finsternis in Opposition zu Chiron), unsere Gefühle, unsere Unsicherheit und Unzufriedenheit zu thematisieren.
Hier ist einer meiner Artikel über Chiron. Wenn ihr „Chiron im Widder“ im Suchfeld eingebt, bekommt ihr alle Artikel.
Verfinsterung der Ratio, nur noch Gefühl
Sonnenfinsternisse sind auch immer eine Verdunkelung des Geistes, des Verstandes, der Ratio. Wir fühlen hauptsächlich, und die Analyse ist erst hinterher möglich. Insofern ist es ratsam, wichtige und große Entscheidungen auf die Zeit nach den Eklipsen zu verschieben, denn jetzt können die Gefühle überlaufen und wir handeln rein emotional.
Mit der Mondfinsternis am Ende des Monats geschieht das Gegenteil: wir sehen die Dinge sehr rational und klar, und die Gefühle spielen eine Nebenrolle und sind nicht greifbar.
Insofern können Gespräche, wie oben beschrieben, allenfalls ein Austausch über die Gefühle sein – mit klaren Konsequenzen und einem klaren Blick müsst ihr bis zum nächsten Monat warten. Gefühle ernst zu nehmen und zu benennen, zum Beispiel im Tagebuch, ist ein guter Anfang. Oder sich Zeit zu nehmen, kreativ zu werden, zu malen zum Beispiel, ist eine weitere Möglichkeit.
Partielle Mondfinsternis im Skorpion
Dies ist die letzte Finsternis, die wir für 9 Jahre auf der Achse Stier-Skorpion erleben. Die Mondknoten waren bis Mitte Juli für eineinhalb Jahre auf dieser Achse unterwegs, der obere im Stier, der untere im Skorpion.
Wir waren gefordert, überflüssiges und altes loszulassen, auszumisten, aus einem eventuell vorhandenen Chaos oder einer unguten Verstrickung auszusteigen. Und uns auf die Erdung, die praktische Umsetzung dessen, was wir nähren und pflegen wollen, was in unserem Leben wachsen soll, zu konzentrieren. Auch auf Genuss und Langsamkeit, die schönen Dinge im Leben.
Was muss noch getan werden?
Mit dieser letzten Finsternis können wir sehen, was in diesem Bereich unseres Lebens noch zu tun ist, was wir noch erledigen müssen. Lasst diese Zeit Revue passieren, was hat sich geändert, und wie sieht es jetzt aus?
Wieder spielt die Kommunikation eine Rolle, dieses Mal ist sie allerdings auf die Tiefen gerichtet und vielleicht sogar auf lange angestauten Ärger (Sonne in Konjunktion mit Merkur und Mars im Skorpion). Was muss losgelassen, vergeben und gesagt werden, um sich Neuem zuwenden zu können? Es kann allerdings sein, dass dieser Ärger oder auch einfach Unmut größer erscheint als er ist (Jupiter in Opposition und in Konjunktion zum Mond).
Der Mond gegenüber (wie gesagt, bei einer Finsternis des Mondes spielen die Gefühle eher eine Nebenrolle, dafür ist eine klare Sicht möglich) steht in Konjunktion mit Jupiter, dem Planeten, der alles groß und größer macht, der uns mit Optimismus beschenkt, manchmal zu Unrecht, aber der uns das Gefühl geben kann, „es ist noch immer gut gegangen“.
Fotos
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