Die Chancen des Luftzeitalters

Aus der festen und stabilen Erdepoche in das bewegliche Luftzeitalter

Bisher waren wir im Element Erde, im Erdzeitalter, für 200 Jahre – ein langer Zeitraum. Da haben wir uns vieles angewöhnt, uns in einem festen Gedankengebäude bewegt und gesagt: so ist die Welt. Quadratisch, praktisch, gut. Und es geht immer so weiter. Weil es (angeblich) immer schon so war und wenn wir es richtig machen, dann können wir dorthin zurück.

Mit Erde können wir oft nicht weiter als bis zur nächsten Grenze denken. Da ist kein Abstand, da ist einfach Grund und Boden. Wir müssen einen Schritt nach dem anderen tun, damit wir sehen können, was sich hinter einem Berg, Wald oder Haus verbirgt.

Kloster auf einem Berg - Luftzeitalter, Erdzeitalter
Nur bis zum Berg sehen können – Bild von Bernd auf Pixabay

Aber jetzt sind wir in der Luft und können uns all diese Qualitäten des Abstands, der Frischluft, der Leichtigkeit zu nutze machen.

Erde ist stabil und verändert sich sehr langsam

Wenn Mutter Erde Spannungen löst, kommt es zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Aber wenn sie sich wieder beruhigt hat, dann bleibt es in der Regel für einen längeren Zeitraum so. Erde ist verlässlich, und in der Regel fest. Nicht umsonst gibt es unzählige Aussagen mit den Füssen auf dem Boden, Erdung, wachsen lassen (auch das ist ein langsamer Prozess).

Erde war fester Boden unter den Füssen

Und die Materie, Edelmetalle, Besitz, der Boden, das war unser Maßstab. Die gute Bearbeitung der Materie hatte hohes Ansehen, während Bildung und Wissen zur Kategorisierung von Natur und der Vermehrung der materiellen Reichtümer diente, und ansonsten im Elfenbeinturm angesiedelt und niedrig eingeschätzt wurde. Die „brotlose Kunst“ war eine abwertende Bezeichnung.

Straßen verlaufen gerade und es gibt Grenzen, aus Mauern, aus Zäunen und aus der Bürokratie, die zentral alles verwaltet. Und für die Ewigkeit geschaffen wurde. Zentral sind auch „Die Hauptstädte der Welt“, von denen aus das entschieden wurde, was für das ganze Land bis in den hintersten Winkel galt.

Diese Stabilität hatte ihren Preis, die Bürokratie überbordend, die Straßen zu gerade oder mitten durch ein Naturschutzgebiet hindurch, die Flüsse begradigt, Deiche höher, die Grenzen fester.

Die Vereinzelung erreichte in den letzten Jahren ihren Höhepunkt, viele Singles in einzelnen Wohnungen, geschützt und begrenzt durch Mauern und Türen. Jede:r für sich allein.

Luftzeitalter bedeutet Wandel im Außen

Wir haben das bereits in der Corona Zeit erlebt, heute diese Regel, morgen jene. Das waren wir ganz und gar nicht gewohnt. Sich überschlagende und teils widersprechende Informationen, viel Desinformation, was ist denn jetzt richtig? Wie verhalte ich mich? Was für Schlüsse ziehe ich daraus?

Und wie ist es mit meinem Umfeld, auch darauf war kein Verlass mehr. Viele Freundschaften hatten Konflikte über den Umgang mit dem Virus zu überstehen, viele zerbrachen. Und die Politik musste irgendwie reagieren, spontan, für uns aus dem Erdzeitalter kommend hieß heißt das: immer im Krisenmodus.

Die Globalisierung, die auf der Annahme fußte, dass alles immer so bleibt, stieß an ihre Grenzen. Während wir gleichzeitig auf nichts davon vorbereitet waren. Weder für das Homeoffice, noch für Beschränkungen im Supermarkt, Senior:innen und Singles litten an der Vereinzelung und an restriktiven Regeln, und Kinder verloren ihre Gemeinschaft. Eltern überfordert mit den Kindern im Homeoffice und Homeschooling.

Und manche Verordnung war für Großstädte gemacht, während viele Menschen in dünn besiedelten Gebieten diese für übertrieben hielten.

KI-generiert - Frau mit einer Brille für eine virtuelle Realität
Virtuelle Realität über eine Brille zugänglich – Bild von Entre_Humos auf Pixabay

Die virtuelle Verbindung, sei es über das Homeoffice und Online Meetings, aber auch der Kontakt auf der persönlichen Ebene über den Bildschirm, war in dieser Zeit für viele Menschen sehr wichtig. Außerdem wurden sehr viel mehr Daten ausgetauscht, manche Internetverbindung war überlastet. Viele Dinge gingen plötzlich online, die vorher nur persönlich vor Ort möglich waren.

Damit haben wir bereits ein paar wichtige Dinge über das Luftzeitalter lernen können.

Was hast du in dieser Zeit gelernt, wie hast du sie erlebt?

Der Umgang mit Informationen und Desinformationen

Wo bekommst du deine her? Und traust du deiner Intuition? Oder einer Behörde? Das, was Freund:innen posten? Die Informationsflut war überwältigend, woran festhalten, was glauben? Durch die mit Pluto im Wassermann schnell wachsende Künstliche Intelligenz, KI, und deren Möglichkeiten wird diese Flut eher mehr als weniger werden und unsere Intuition, unser innerer Kompass gefragter denn je. Lassen wir uns leicht überreden oder lassen wir uns Zeit, um Informationen zu bewerten?

Vernetzung im virtuellen und realen Raum

Im Luftzeitalter wird es im Gegensatz zur Zentralisierung des Erdzeitalters mehr um Vernetzung von lokalen und regionalen Räumen gehen. Nicht nur auf der virtuellen Ebene, sondern auch im täglichen Leben, in unserem Land.

Luft ist überall, aber an den einen Stellen gibt es beispielsweise mehr Wind, woanders mehr Wasserkraft. Und die Lösung für viele unserer Probleme wird darin liegen, die regional richtige Lösung zu finden. Das heißt, die kleinen, regionalen Zentren bekommen im Gegensatz zur Hauptstadt mehr Gewicht und Macht.

Verbindung, Vernetzung und Gemeinschaft

Im Luftzeitalter werden Menschen und ihre Verbindung zueinander wieder wichtiger werden. Nicht im Sinne von Networking für den Job, die ich für meine Karriere brauche, wobei der gute Auftritt zählt. Nicht im Sinne von der einen großen Liebe, die mich aus meiner Einsamkeit erlöst, sondern im Sinne von ähnlichen Interessen, gemeinsamer Arbeit an Problemen, Nachbarschafts-Verbindungen und Interessengemeinschaften.

Vernetzung im Sinne von Datenaustausch, von virtuellen Verbindungen und Treffen, von Lösungen auf der Ebene künstlicher Intelligenz.

Um die guten Seiten dieser neuen Art der Gemeinschaft erleben zu können, sind wir alle gefordert. Uns klar zu werden, was wir beizutragen haben. Was wir gut und gerne tun (darauf gehe ich weiter unten ein) und in welcher Form wir Teil von Gemeinschaft sein wollen. Was brauchen wir und was können wir geben?

Und wer macht die Arbeit?

Diese Frage wurde in den Arztpraxen, im Krankenhaus, im Pflegebereich und im Supermarkt sehr deutlich. Wir haben geklatscht, aber grundlegend hat sich in diesen Bereichen nichts geändert. Diese Fragen werden zum Teil durch KI und automatische Kassen beantwortet werden, aber viele Probleme sind heute noch nicht lösbar, sondern erscheinen als Krise.

Das sind grundlegende Fragen, die radikal anderer Lösungen bedürfen. Doch das Luftzeitalter gibt uns die Möglichkeit, radikal neu zu denken. Außer wir beschränken uns selbst. Und bleiben in dem „aber das geht nicht, dort ist eine Grenze“ des Erdzeitalters stecken.

Unsere Werte verändern sich grundlegend

Der Handwerksberuf, die Bearbeitung von Materie, verliert an Attraktivität, während die Kopfarbeit, die ITler:innen, die Wissensarbeit sehr hoch geschätzt wird. Diese Entwicklung sehen wir bereits seit einigen Jahren. Wir schätzen Wissen und Informationen als höher ein, materieller Besitz wird weniger wichtig werden, und das Teilen von Informationen und Ressourcen in unserem Ansehen steigen.

Bestickter Stoff mit Perlen unter der Nähmaschine - Erdzeitalter, Luftzeitalter
Nähen ist nur noch als Hobby wertvoll – Bild von Mariya auf Pixabay

Eigentum, insbesondere an Grund und Boden, auch im Bereich der Immobilien wird einen Wertewandel erleben. Auch das wird dauern, aber auf dem Aktienmarkt haben sich die Bewertung der Aktien von den realen Werten schon lange abgekoppelt.

Mit Lösungen begeben wir uns mehr in die Luft, in die Leichtigkeit, weg von Betonklötzen zu Bauten aus dem 3D Drucker, mit runden Formen, die Luft und Licht hineinlassen. Oder Magnetschwebebahnen, Drohnen oder Lufttaxis fallen mir als Möglichkeiten noch ein, die sich gerade zeigen. Fahrerlose Bahnen und Busse. Und weg von den fossilen Brennstoffen, im Moment hin zu Wind und Sonnenenergie, lokal installiert auf dem Hausdach. Wasserstoff spielt noch eine Rolle, ebenso wie die Kernfusion, an der gearbeitet wird.

BitCoin und digitale Währungen beginnen sich zu etablieren, alles wird virtueller, luftiger, ob leichter, das werden wir sehen.

Dr. Christof Niederwieser hat in seinen Videos die Luftepoche, das Luftzeitalter von verschiedenen Seiten beleuchtet, und hier unter anderem die digitalen Währungen. Er ist Astrologe und spricht erfrischend allgemeinverständlich über alle diese Veränderungen.

Wenn sich die Dinge verändern, dann zeigen sich Sollbruchstellen

Ein Gesundheitssystem, nicht für eine Pandemie vorbereitet, kommt unter dieser hohen Belastung an seine Grenzen. Deiche, die für kurzzeitige Hochwasser gebaut sind, werden mit einem wochenlangen hohen Wasserstand nicht fertig. Ebenso wie eine Bürokratie, die für die Ewigkeit gemacht wurde, sich mit schnellen Veränderungen schwer tut.

Allein diese Beispiele zeigen, dass ein Wandel alte Systeme überfordert und manchmal zerstört, mindestens aber herausfordert. Und diese Herausforderungen erleben wir als Krise, als „das klappt alles nicht mehr (so wie früher)“, oder als „früher war mehr Lametta“, frei nach Loriot.

Die Zuverlässigkeit und Festigkeit der Außenwelt ist, vereinfacht gesagt, seit 2020 Geschichte.

Das Luftzeitalter wird für sich wandelnde Bedingungen im Außen sorgen

Eine Digitalisierung der Bürokratie, Vereinfachung, das sehnen mittlerweile viele herbei, so wie in Estland, wo das heute schon umgesetzt ist. Was Regelungen schneller veränderbar macht und Anpassungen einfacher.

Das Tempo wird schneller, denn durch die Vernetzung der Welt auf der digitalen, der virtuellen Ebene, können Informationen, Geld und Daten in Sekunden ausgetauscht werden. Und Fehler können ebenfalls rasant geschehen. KI wird sicherlich viele Aufgaben übernehmen, was für uns vor ein paar Jahren noch unmöglich erschien.

Zeichnung eines Menschen vor einer Welt mit Binärcode - Luftzeitalter
Vernetzung führt zu Herausforderungen – Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Und es führt für uns, an die Starrheit des Außen gewöhnt, zur großen Herausforderung, wenn das Außen sich plötzlich oder schnell ändert. Bis wir uns an das höhere Tempo gewöhnt haben, wird uns all das als Ausnahmesituation erscheinen. Und uns müde machen, überfordern, unseren Widerstand herausfordern, oder uns begeistern. Je nach Lebensbereich und Veranlagung.

Wir haben lange und hart an unseren Träumen, Zielen und Wünschen gearbeitet, uns bereit gemacht, dafür zu kämpfen und uns mit der Starrheit des Außen auseinandergesetzt. Wege gesucht, Möglichkeiten ausgelotet. Und plötzlich ist alles anders, ungewiss, ständigen Schwankungen unterworfen. Heute gibt es noch dieses Förderprogramm, morgen schon nicht mehr verfügbar.

  • Seite 1 – Luftzeitalter und das Element Luft
  • Seite 2 – Veränderung und Krisen beim Wechsel von Erdzeitalter zu Luftzeitalter
  • Seite 3 – Die Chancen des anbrechenden Luftzeitalters – eigene Handlungsmacht

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