Die Mondknoten im Geburtshoroskop (Teil 2)

Die Mondknoten im Geburtshoroskop

Nachdem es auf der ersten Seite um den südlichen, den unteren Mondknoten ging, machen wir uns jetzt auf zum oberen, nördlichen Mondknoten.

Die Reise zum oberen Mondknoten

Übersetzt: sieh dich um, wo du bist, und fange an, Fotos und Bilder vom neuen Terrain zu googlen. Kauf dir eine Landkarte, sieh dir an, wie die Menschen dort leben, welche Häuser sie haben, was sie essen. Begreife es als eine Reise in ein unbekanntes Land. Für manche ist es vielleicht nicht die erste Reise in dieses Land, aber nichtsdestotrotz sind die Sitten und Gebräuche dort immer noch eine Herausforderung.

Landkarte und Brille, um die Gegend des  zu erforschen - oberer Mondknoten
Oberer Mondknoten: Die Gegend erforschen – Bild von Peter H auf Pixabay

Das heißt, du bleibst Ingenieurin, aber du gehst ins Ausland, um zu wachsen, zu lernen und neue Dinge zu erfahren. Das ist der obere Mondknoten.

Denn es geht nicht darum, den unteren Mondknoten zu vergessen und sich nur noch auf den oberen zu konzentrieren. Du willst schließlich Ingenieurin bleiben, das kannst du gut und es macht dir Spaß.

Das Wesentliche ist erst einmal die Erkenntnis, du siehst die Welt aus der Sicht der Ingenieurin, du kommst als Ingenieurin in dieses neue Land und siehst es aus diesem Blickwinkel, aus dem unteren Mondknoten heraus. Und genau so erfährst du den oberen Mondknoten und was er von dir fordert. Du wendest den Blick des unteren Mondknotens auf den oberen an. Einen anderen hast du nicht. Selbst wenn dir die Bewohner dieses neuen Landes sagen, auf welche Art und Weise sie die Dinge sehen, für dich ist das fremd.

Der obere Mondknoten in den Zeichen/ Häusern

  • Widder: ich tue das, was wichtig für mich ist, ich komme zuerst
  • 1. Haus: Ich! Selbstständigkeit entwickeln, Durchsetzung, Auftreten.
  • Stier: ich konzentriere mich auf meine eigene feste Grundlage
  • 2. Haus: Eigenwert und eigener Besitz, mein Körper
  • Zwilling: ich tausche mich aus und erkenne, dass es verschiedene Wahrheiten gibt
  • 3. Haus: Kontakte in der Umgebung, Vermittlung von Wissen im Alltag, andere Wahrheiten ohne Wertung stehen lassen
  • Krebs: ich öffne mich für meine Gefühle und werde emotionaler
  • 4. Haus: Familie, Heimat und mein Zuhause, versorgt werden, Gefühle
  • Löwe: ich bin kreativ, verspielt und suche nach Freude im Leben
  • 5. Haus: Kreativität, Spiel und Spaß, Affären, Kinder, im Mittelpunkt stehen
  • Jungfrau: ich ordne mein Leben und sortiere, entferne, was mir nicht gut tut
  • 6. Haus: Alltag und tägliche Pflichten ernst nehmen, Arbeit, Ritualisierung, Kolleg:innen
  • Waage: ich bilde ein Team, gehe in eine Beziehung und gucke, dass alle haben, was sie brauchen
  • 7. Haus: Beziehung(en), Partnerschaften, sich verbinden, auf andere eingehen
  • Skorpion: ich lasse Materielles los, was mir nicht mehr dient und komme zu den immateriellen Werten, die Endlichkeit anerkennend
  • 8. Haus: Dauerhafte Werte im inneren aufspüren, Konventionen überschreiten, aus der Gefälligkeit heraustreten, seelische Tiefen erforschen
  • Schütze: ich entwickele einen eigenen sinnvollen Standpunkt
  • 9. Haus: Fernreisen, Philosophie, Gottesbild, höhere Bildung, Sinnsuche
  • Steinbock: ich entwickle Eigenständigkeit, Verantwortung und werde erwachsen
  • 10. Haus: Konzentration auf Karriere, etwas in der Gesellschaft erreichen, eine Position mit Verantwortung einnehmen, für andere verantwortlich sein, für sie sorgen.
  • Wassermann: einen übergeordneten Standpunkt einnehmen, Freundschaften, Interessensgruppen und mit diesen die Welt verbessern wollen
  • 11. Haus: ich ordne mich in eine Gruppe, Gemeinschaft ein.
  • Fische: ich werde offener und durchlässiger, öffne mich für das Chaos
  • 12. Haus: Abgeschiedenheit, Retreat, All-eins sein, Meditation, Spiritualität, Transzendenz
Ausblick auf einen ruhigen See vom Bootsanleger aus - oberer Mondknoten im 12. Haus
Retreat in der Natur – Oberer Mondknoten im 12. Haus – Bild von Monika Robak auf Pixabay

Beispiele für die Sicht des unteren Mondknotens auf den oberen (Widder-Waage Achse)

Du erkennst vielleicht, ein oberer Mondknoten in Waage fordert dich zu Teamwork auf, darin, dich mit anderen Menschen und Beziehungen auseinander zu setzen. Die Brille des Widder, des unteren Mondknotens, sagt jedoch: ich rege den Kontakt an, ich kann ja sagen, wie ich es haben will. Ich gehe mit meinem Konkurrenzdenken an Beziehungen heran, ich will als erste haben oder die Beste sein (Widder). Anstatt auf Harmonie zu achten, darauf, dass alle etwas bekommen, dass alle gleich sind (Waage). Bisher ging es immer um mich (Widder). Jetzt soll es um beide gehen (Waage).

Wenn die Mondknoten von Waage zu Widder laufen, haben wir das umgekehrte Problem. Ich soll mich durchsetzen, mehr meinen Bedürfnissen folgen (Widder). Tue ich doch, wenn ich endlich den Malkurs belege (Widder). Aber dann im Malkurs richte ich mich nach dem Stil, der in dem Kurs vorherrscht, ich knüpfe Kontakte, versuche, Harmonie herzustellen (Waage). Anstatt zu sagen, ich will etwas lernen, und ich konzentriere mich auf meine Malerei statt auf die Menschen und deren Befindlichkeiten (Widder).

abstraktes Bild mit Silber und Gold Tropfen - oberer Mondknoten im Widder
Deine Idee oder andere kopiert? – oberer Mondknoten in Widder – Bild von Anthony Arnaud auf Pixabay

Beispiel Mondknotenachse Zwilling – Schütze

Da der Artikel Mondknoten im Zwilling oft aufgerufen wurde, hier noch ein Beispiel für die Mondknoten vom Schützen in die Zwillinge.

Im Zwilling (unterer Mondknoten) geht es um das Sammeln von Informationen, von Details und Kontakten, möglichst vielfältig zu sein und möglichst vieles zu lernen. Der obere Mondknoten im Schütze soll all diese Details ordnen, einen eigenen Standpunkt finden. Und zwar nicht, indem du mehr Informationen im Außen suchst (das ist Zwilling), sondern indem du nach innen gehst und entscheidest, was für dich stimmig ist. Dein Wissen, deine Weisheit anzapfst. Also nicht mehr im außen suchst, damit du das noch besser und detaillierter begründen kannst, sondern mehr dir vertrauen.

Steht der obere Mondknoten im Zwilling, dann bist du gefragt, durch Austausch mit anderen Meinungen und Standpunkten zu erkennen, dass ein Standpunkt relativ ist, dass Informationen erst einmal neutral sind. Nicht weiter an deiner Philosophie (Schütze) zu arbeiten, sondern andere Standpunkte als gleichwertig und relativ anzuerkennen. Und: nicht weiter Distanz zu den gewöhnlichen Menschen zu halten (Schütze). Du bist gefordert, dich unter die Leute zu mischen (Zwilling), dich mit ihnen zu unterhalten, auf Augenhöhe, und nicht länger aus der Perspektive der Lehrerin oder Philosophin (Schütze).

Eine lebenslange Erforschung

Das Ausloten dieser beiden gegensätzlichen Pole, dieser entgegengesetzten Lebensbereiche ist wahrhaftig eine umfangreiche Aufgabe, mit der wir unser ganzes Leben beschäftigt sind. Miss dich nicht daran, wie gut du schon den oberen Mondknoten lebst. Und denke auch nicht, wenn du einen Beruf im Bereich des oberen Mondknotens hast, dass du ihn bereits entwickelt hast. Lass dir Zeit mit diesem vielschichtigen Thema.

Wohin möchtest du dich entwickeln?

Welches Haus, welcher Lebensbereich möchte mehr Aufmerksamkeit, wo wirst du dich gut fühlen, wenn du mehr Energie in diesen Bereich steckst? Mehr Gruppen und Gemeinschaft (11. Haus) oder mehr Konzentration auf zu Hause und Familie (4. Haus), mehr Verantwortung und Karriere (10. Haus), mehr Beziehung (7. Haus) oder mehr unter Menschen gehen (3. Haus)?

Denn: der obere Mondknoten beschreibt die Art und Weise (Zeichen) und den Lebensbereich, den wir entwickeln möchten.

Denn wie in den Beispielen der Brille gezeigt, gibt es darin sehr subtile Ebenen. Wenn wir vordergründig anderen entgegenkommen (Waage), gleichzeitig aber darüber rumgrummeln, dann ist das die Widder-Seite, die sich meldet. Diese Themen bleiben spannend!

Blick aus dem Fenster auf Berge und einen Segelflieger - oberer Mondknoten
Es erfordert Mut, tatsächlich zu fliegen – Bild von G.C. auf Pixabay

Das Geschenk des oberen Mondknotens

Wenn wir den oberen Mondknoten entwickeln, uns mehr in dessen Richtung bewegen, dann fühlen wir uns besser. Besser im Sinne von etwas geschafft zu haben, besser, weil wir das Gefühl haben, Unterstützung zu bekommen. Besser, weil wir uns in die Richtung bewegen, in die wir gehen wollen. Ja, wollen, denn die Mondknoten zeigen uns an, wohin wir wollen. Nicht müssen und nicht sollen.

Dabei können wir uns so viel Zeit nehmen, wie wir wollen. In Zeiten der Anspannung werden wir sicherlich auf den unteren Mondknoten zurückgreifen, und das ist gut so. Denn die Ressourcen des unteren Knotens, die wollen wir nicht wegwerfen, nicht recyclen und auch nicht vergessen, sondern es geht um eine Balance.

Die schönste Harmonie der Waage taugt nichts, wenn sie nicht in der Lage ist, Grenzen zu setzen und die Person vor die Tür zu setzen, die für Ärger sorgt. Die schönste Tour mit dem Fahrrad kann nicht ausreichend sein für den Widder, denn irgendwie fehlt doch Begleitung, und wenn es nur für ein Wettrennen ist.

Auch deshalb fordere ich dich auf, vom unteren Mondknoten an die Achse heranzugehen. Wenn du erkennst, was für Ressourcen dort vorhanden sind, dann kannst du auch sagen: und jetzt gehe ich das Risiko ein, Neuland zu entdecken, zurück kann ich immer noch. Und manchmal kann es hilfreich sein dieses Festhalten am unteren Mondknoten zu erkennen, und uns unseren Trotz, unsere Angst in der Ecke, in der wir stecken, anzusehen.

Dann können wir uns wieder in Richtung des oberen Mondknotens bewegen.

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